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Lauf Baby, lauf, lauf, geb` nicht auf...!
prosa [ ]
vom Menschendasein

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von [narcisista ]

2005-01-13  |     | 



Die Menschen und die Ichs

Ich laufe ins Blaue hinein. Alles rennt an mir vorbei, wie in Zeitlupe. Unzählige kleine Menschen, große Menschen, dünne Menschen, fette Menschen, alles Menschen. Und sie haben eines gemein: Sie laufen an mir vorbei.
Eine vom Leben geprägte Frau gestikuliert zur Unterstützung eines Telefonates. Wieso tut sie das?! Der Mensch am anderen Ende der Leitung kann sie ja doch nicht riechen. Sie ist alt, die Frau, mindestens sechzehn Jahre. In ihrem Alter sollte sie sich nicht so aufregen.

Ich gehe dem Licht entgegen, sehr schnell, ich werde es bald erreichen, das Ziel, mein Zuhause, falls ich den Weg nicht verfehle und wieder dort ankomme, wo ich los bin: Zuhause.
Ich mag mein Zuhause. Ich mag die Menschen, die dort an mir vorbeilaufen. Sie haben keine Schuld, sie sind ja doch nur Menschen, und Menschen laufen nun mal aneinander vorbei. Ich laufe nie an jemand vorbei, im eigentlichen Sinne des Wortes, sondern nur auf jemand zu, weiche ihm aus und laufe dann wieder von ihm weg. Ich bin besonders.

Mein Weg führt mich zur Dachrinne. Sie ist mir gleich sympathisch, denn sie bleibt stehen, wobei ich vorbeilaufen kann. Ich danke ihr, denn ich durfte mich für einen flüchtigen Moment wie ein jeder dieser Menschen, die Zeit ihres Lebens das Vorbeilaufen üben, fühlen. Die Dachrinne gehört zu einer Gattung Mensch, die vom Aussterben bedroht ist. Kein anderer Mensch würde es jemand gewähren, an ihm vorbeizulaufen. Alle wollen selbst vorbeilaufen, diese Menschen. Die, deren Leib ich entsprungen bin, sie ist der ideale Mensch. Sie kann bemerkenswert gut vorbeilaufen, nahezu perfekt.

Da treffe ich das Höchste. Du kennst das Höchste nicht? Das kann nicht sein! Das Höchste ist das einzige, an dem kein Mensch vorbeilaufen würde.
Ich bleibe stehen und die Stunden laufen nur so an mir vorbei. Ach, diese Stunden, sie wollen immer wie die Menschen sein, nur sie sind es nicht. Nichts ist wie die Menschen. Nichts kann so gut vorbeilaufen wie die Menschen.

Es ist gerade in Mode, Mensch zu sein und das Höchste zu besitzen.
Das Höchste lächelt mich an. Ich spüre, es will, dass ich es nehme. Ganz schön anregend, dieses Höchste.
Bevor ich mich entsinne, laufe ich gekonnt daran vorbei, auf mein Zuhause zu. Das habe ich von meiner Mutter. Wie gesagt, ich bin ein besonderer Mensch: ich könnte stehen bleiben, wann auch immer.

Was werde ich wohl sagen, wenn ich ankomme? Ich hatte Gelegenheit, das Höchste zu haben und bin gescheitert. Ich bin ein schlechter Mensch. Ich kenne die Lösung: Ich laufe von Zuhause weg.

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